Erich Neumann: Johannissteine bei Lage eine (vor-)frühgeschichtliche Kalenderanlage (In: Heimatland Lippe 76. Jahrgang - Nr. 11, November 1983)

Der Kalender ist so alt wie der seßhaft gewordene Mensch, der das Land bebaute und kultivierte. Zur Erzielung guter Ernteerträge bedurfte es notwendigerweise des Kalenders; Aussaat und Ernte mußten aufeinander abgestimmt sein. Das führt uns zurück in die Jungsteinzeit. Wir müssen die Megalithleute, die Leute der "Großsteinbaugesellschaft", die uns in ihren Steinsetzungen eine Sprache hinterlassen haben, die wir heute zu verstehen gelernt haben, als die ältesten Menschen ansehen, die aus dem Lauf der Gestirne die Zeiteinteilung fanden.

Geht man von der archäologischen Regel aus, daß die Dichte der Funde eines Objektes Zeugnis für dessen Ursprung ist, dann liegt das Ausgangsgebiet der Megalithkultur in West-, Mittel- und Nordeuropa, diese Kultur ist also ein abendländisches Phänomen, das sich - ohne Hochseefahrt nicht denkbar - weit über den Orient hinaus ausgebreitet hat. Nach R. Silverberg zählt man allein in Westeuropa etwa 50.000 Denkmäler der Megalithkultur; darunter Stonehenge als das grandioseste. Allein im britischen Kreis hat Alexander Thom 244 vorgeschichtliche Stätten vermessen und als steinerne Kalender nachgewiesen. Sieht man von der Bretagne ab, so sind die Steinsetzungen weitgehendst zerstört und "abgeräumt" worden. Aber auch den noch verbliebenen Zeugnissen unserer Vorgeschichte räumt man nicht den erforderlichen Schutz ein.

Heimatforschern und Amateurarchäologen - überwiegend - verdanken wir die Auffin­dung der oft nur noch scheinbar bedeutungslosen steinernen Zeugen der Vorzeit und deren schwierige Rekonstruktion als ehemalige Kalenderanlage. Erich Neumann gehört maßgeblich zu den Heimatforschern, denen das Lipperland die Entdeckung seiner vielleicht bedeutendsten steinzeitlichen Anlage zu verdanken hat.

Ich konnte die Johannissteine in Augenschein nehmen, ihre Lage zueinander überprüfen und bestätigen, daß Steine und die dazugehörenden Zielmarken für die Ortung im Umfeld eine astronomisch-kalendarische Anlage der Frühzeit waren. Astronomische Anlagen sind allgemein von der Konstruktion her unterschiedlich ausgelegt - entsprechend den örtlichen Verhältnissen und dem Zweck. Am nächsten durfte die Anlage Johannissteine" vom Prinzip her der am Lugberg/Steiermark kommen, die Prof R. M. Allesch in nahezu vierjähriger Arbeit entziffert hat.

Im Interesse nicht nur der Lipper hoffe ich sehr, daß Erich Neumann und seine Heimatfreunde die Gelegenheit bekommen, das ganze Umfeld um die Johannissteine weiter erfor­schen und die vollständige Rekonstruktion der vorgeschichtlichen Anlage durchführen zu können.                      Professor Bartholomäus, Universität Essen, Fachmann für Archäo-Geodäsie.

Einleitung

In meiner Veröffentlichung vom Febr. 1981 war angedeutet worden, daß die Johannissteine ein "Ort frühgeschichtlicher Himmelsbeobachtung" gewesen sein könnten (Neumann/Lippek, Detmold, Heimatland Lippe). In der Zwischenzeit bin ich durch weitere Erkenntnisse gewiß geworden, daß es sich hier um eine astronomische Ortungsanlage handelt.

In der Archäologie ist es anerkannt, daß in Nordeuropa viele Steinkreise, Steingräber, Dolmen usw. von ihren Erbauern unter Beoachtung astronomischer Gesetzmäßigkeiten errichtet worden sind. Dies gilt zweifelsfrei für Stonehenge und Avebury in Südengland und für die Steinreihen von Carnac in der Bretagne. Aus dem norddt. Raum seien die Hünengräber der Ahlhorner Heide genannt. Da die Wissenschaft neben Vollständigkeit vor allem Wahrhaftigkeit verlangt, dürfen die Externsteine in Lippe hier nicht ungenannt bleiben.

John Michell schreibt 1977 im Zusammenhang mit den Externsteinen: "One day, perhaps, a revival of Germanastro-archaeology will make possible, and unhysterical reappraisal of "Germanische Heiligtümer" ("Secrets of the Stones" Harmondsworth, England, 1977).

Historische Fakten

Durch Dünnschliffuntersuchungen der Universitäten Münster, Greifswald und Upsala (Schweden) wurde 1926 festgestellt, daß die Johannissteine aus dem Bereich der Aland-Inseln, zwischen den Städten Stockholm und Turku (Finnland), stammen (Spiekerkötter, Jahrb. Nat. Wiss. Verein, Biele­feld). Die Findlinge gelangten im Verlauf der größten Vereisung Nordeuropas (Saale-Eiszeit; vor ca. 200.000 Jahren) in unseren Bereich. Der Lagenser Berufsschuldirektor Köller formulierte: "Wenn auch ihr Ursprung in Dunkel gehüllt ist, so schrieb doch fernste Vorzeit an dieser Stätte schon ihre Runenzeichen. Sie reichen weiter zurück als Urkunde und Sagen." ("Stadt Lage/Lippe, 1953).

Hier offenbart sich ein großes Manko der Johannissteine (Joh. St.) gegenüber anderen Zeugen unserer Vergangenheit: ihre "Geschichtslosigkeit“. Schriftliche Nachrichten, mündliche Überlieferungen o. ä. aus dem Mittelalter oder früher liegen über diese Findlinge nicht vor. Die früheste mir bekannt gewordene Veröffentlichung stammt von 1816. Der Archivrat der Fürstin Pauline von Lippe, Ch. G. Clostermeier, charakterisiert die Joh. St. in folgender Weise:

"Sie gehören mit Recht zu den ersten Naturmerkwürdigkeiten des Lippischen Landes und verdienen, den Externsteinen an die Seite gesetzt zu werden." (Lipp. Intelligenzblätter, Nr. 5 - 12, Det­mold, S. 38 ff.). Er gibt die Maße des Vordersten (Stein 1) mit 22 Fuß Länge (6,6 in), 19 Fuß Breite (5,7 m) und 11 Fuß Höhe (3,3 in) - über der Erde - an. Eigene Messungen ergaben:

Stein 1: 6,2 in Länge, 5,5 in Breite und 2,1 Höhe;

Stein 2: 5,2 m Länge, 3,0 in Breite und 2,3 Höhe;

Stein 3: 4 in Länge, 2,7 in Breite und 2,1 Höhe.

Stein 1 und 2 wurden vom Boden aus gemessen – Stein 3 von der Unterkante.

Clostermeier gibt das Gewicht des größten Steines mit ca. 1 Million Pfund an. Eigene Berechnungen ergaben (quaderförmige Gestalt angenommen):

Stein 1 = 193.347 kg;

Stein 2 = 96.876 kg;

Stein 3 = 22.680 kg.

Der gewaltige Unterschied zu Clostermeier (Stein 1 = 500.000 kg) erklärt sich zum einen aus der unterschiedlichen Höhe, zum anderen veranschlagt er einen Kubikfuß mit 100 kg. Bei einem spezifischen Gewicht von 2,7 für Granit ergeben sich hierfür jedoch nur 72,9 kg. Mit 193 resp. 97 Tonnen sind die beiden Hauptsteine von beeindruckender Dimensionalität und werden in ihrer Größe nur noch von dem erst kürzlich aus der Erde gehobenen Findling in Rhaden übertroffen.

Bedeutsam für die "Geschichtslosigkeit" der Johannissteine scheint mir Clostermeiers Beschreibung von 1816 zu sein.

"Der Vorderste (gemeint Stein 1) ruhet in einem schmalen, mit Buschwerk bewachsenem, Grunde. Der andere, dem Anschein nach etwas kleinere Block, lehnt sich samt dem daran stoßenden Felde auf jenen. Seine Größe läßt sich aber nicht bestimmen, weil derselbe zum Teil mit Land bedeckt ist ... Auf letzteren (Stein 1) kann man vom Felde heraustreten, ihn auch in dem Grunde, wo­rin er liegt, näher betrachten.... (a.a.O.S. 38).

Aus verschiedenen Einmeißelungen, Z. B. dem großen Herz an Stein 1 und dem sog. "Pferdehuf" an Stein 2 geht hervor, daß die Joh.-St. einmal erheblich freier von Erdreich gewesen sein müssen als es Clostermeier beschreibt. Es erheben sich hier mehrere Fragen:

1. Wann und von wem sind die Steine mit Erde bedeckt worden?

2. Wann sind die Steine zumindest wieder teilweise so freigelegt worden, wie es Clostermeier beschreibt?

Die endgültige Freilegung der Findlinge im heutigen Umfang erfolgte nach mündlicher Mitteilung mehrerer Einheimischer Anfang der 30er Jahre zur Zeit der Unterschutzstellung durch den Stadtbaumeister Graf.

Sollten die Steine im Mittelalter ganz mit Erdreich bedeckt gewesen sein, könnte diese Tatsache ihre "Geschichtslosigkeit" erklären. Es bleibt dahingestellt, wer das Abdecken der Findlinge veranlaßt haben mag. Sicher ist, daß in dem Zustand, wie Clostermeier sie beschreibt, bestimmte Einmeißelungen nicht gesehen werden konnten, und die Himmelsrichtung, in der die Steine mit ihrer Hauptachse liegen, nicht exakt zu bestimmen war.

Untersuchungsergebnisse

Im Folgenden soll aufgezeigt werden, welche Fakten, inneren Zusammenhänge und im Granit der Johannissteine feststellbare anthropogene Einwirkungen mich zu der Schlußfolgerung führten, daß dies eine steinerne Kalenderanlage ist.

1. Ein wesentliches Merkmal, welches auf eine Ortungsanlage hinweist, ist die rechtwinklige Lage von Stein 1 und Stein 2 (s. Abb. 1).

Wie aus der Zeichnung ersichtlich, stellen beide Steine ihrer Hauptachse entsprechend eine Windrose dar. Stein 1 gibt dabei die Nord-Süd-Richtung und Stein 2 die Ost-West-Richtung an. Die Nord-Süd-Achse entspricht dem Meridian - der Mittagslinie. Die Ost-West-Achse ist gleichliegend mit der Richtung zu den Auf- und Untergangspunkten der Sonne zu den Tagundnachtgleichen am 21. März und am 23. September.

Damit gestattet die offensichtlich "himmelsorientierte" Anordnung der Steine die genaue Berechnung der Richtung zu den Auf- und Untergangspunkten der Sonne in den Wenden (Azimute). Außerdem ist so eine Überprüfung der Fixpunkte im Horizontprofil in Bezug zu den Steinen im Rahmen der vermuteten Kalenderanlage möglich.

Dem oft gehörten Einwand "Dann müssen die Steine ja bewegt worden sein", möchte ich mit folgenden Literaturhinweisen begegnen. So berichtet Fernand Niel: Die mittlere Decktafel des Dolmens "Pierre Folle" von Bournand, Frankreich, hat die Maße 8,75 m x 8,75 m x 0,75 in und wiegt über 110 Tonnen ("Auf den Spuren der Großen Steine", München 1977). Der große Menhir von Locmariaquer (Frankreich) ist offensichtlich bearbeitet und bewegt worden. Sein Gewicht, wird nach Sybille von Reden auf ca. 350 Tonnen geschätzt ("Die Megalith-Kulturen", Köln 1978). Verweisen möchte ich noch auf die Ägypter. Sie haben Steinblöcke aufgestellt, die das drei- bis vierfache Gewicht des großen Menhir von Locmariaquer aufweisen: d. h. Blöcke von weit über 1000 Tonnen (F. Niel, a.a.0. S. 290).

Daß Stein 1 und 2 in ihren Hauptachsen rechtwinklig zueinanderliegen, ließe sich noch durch bloßen Zufall erklären. Mit Hilfe mathematischer Berechnungen läßt sich ermitteln, daß die Anordnung der beiden Hauptsteine zu 99,93 % (1:1296) nicht von Zufällen bestimmt worden ist. Dafür sprechen auch die anthropogenen Einwirkungen:

Einmeißelungen und dergl. Prof. Bock bezeichnet es als mit "an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" für unglaubhaft, daß künstliche Markierungen sich zufällig an der richtigen Stelle befinden könnten ("Menhire", Frankfurt, Rundschreiben 1982). 

2. Derartige künstliche Markierungen finden sich nun zweifelsfrei an Stein 1, z. B. zwei Fünfkantlöcher (s. Abb. 1).Werden nach bekannter Methode als Visiereinrichtung Stangen o. ä. in die Fünfkantlöcher (120 mm tief) eingesetzt, wird man mit Erstaunen feststellen, daß die so entstandene Visur nach Süd-Ost (129° - 130°) zeigt: in umgekehrter Richtung nach Nord-West (310° - 311°). Im Südosten liegt der Sonnenaufgangsbereich (SA) zur Wintersonnenwende (WSW). Für die Joh.-St. vollzieht sich dieser Sonnenaufgang am 22.12. nach ge­nauer Berechnung bei 130,2° in der Nähe von Leistrup bei Detmold. Im Nordwesten liegt der Sonnenuntergangsbereich (SU) zur Sommersonnenwende (SSW). Dieser Untergang erfolgt hier am 21.6. bei 311° über Bexterhagen-Übbentrup (über Gut Iggenhausen).

Es sei darauf hingewiesen, daß die durch das Stangensystem erzielten Visuren nicht 100%ig mit den genauen SA- und SU-Linien in den Wenden übereinstimmen. Abweichungen von 1° bis 1,5° werden von der zuständigen Fachwissenschaft (Archäo - Geodäsie) voll toleriert. Damit gibt sich der Sinn und die Bedeutung der beiden Fünfkantlöcher auf Stein 1 zu erkennen. Sie sind mit größter Wahrscheinlichkeit wichtige Bestandteile eines der ältesten und einfachsten astronomischen Instrumente gewesen: Sie waren fixe Standorte (steinerne Zylinder) zum Einsetzen von Stangen zwecks Richtungsangabe zu den Sonnenwenden. Daß solche Löcher nicht einmalig sind, ist den Ausführungen Prof. Rogowskis zu entnehmen. Er schreibt in „Tennen und Steinkreise in Griechenland": „... der Mittelpunkt (der Tennen) ist meistens durch ein rechteckiges,        gelegentlich auch durch ein kreisrundes Loch im Pflaster markiert." Das Loch diente hauptsächlich dazu, „einen Pfahl beim Auswechseln immer an dieselbe Stelle im Pflaster einzusetzen.

Man kann an ihm (dem Pfahl) entlang visieren, und er kann den Zeiger einer Sonnenuhr, einen Gnomon, bilden" (Braunschweig 1981, S. 6). „Die großen mittel- und nordeuropäischen Steinkreise sind nach den grundlegenden Untersuchungen englischer und deutscher Astronomen Systeme von mehreren Gnomonen, die, zueinander in Beziehung gebracht, die Funktion von astronomischen Säkularkalendern auch heute noch erfüllen könnten." (Rogowski, a.a.O., S. 7). An den Johannissteinen ist durch die beiden Fünfkantlöcher ein System von solchen Gnomonen heute noch funktionsfähig. Einige Besucher dieser Anlage deuteten die Fünfkantlöcher als mögliche Sprenglöcher.

Dies wird verständlich durch die Tatsache, daß sich neben den beiden Fünfkantlöchern an den drei Hauptsteinen Rundbohrungen und Bohrkanäle befinden. Die Bohrkanäle deuten auf Sprengversuche der Findlinge hin, von denen 1816 Clostermeier berichtet: "Daß derselbe (Stein 1) einst noch größer war, bezeugen mehrere, davon losgesprengte und dabei noch liegende Stüc­ke. Mehrere noch sehr sichtbare Spuren vergeblicher Versuche, diesen ungeheuren Stein ganz zu zerstücken, sind noch davon wahrzunehmen“ (a.a.O., S. 38).

Es gibt nach Auskunft mehrerer Steinmetze keine fünfkantigen Sprenglöcher. Fünfkantige Bohrer würden, bedingt durch die drehende Bewegung beim Bohrvorgang, ja auch nur runde Löcher liefern. Der Hinweis auf die Benutzung von fünfkantigen Schlagbohrern seit der Renaissance hilft auch nicht weiter, da die vorhandenen runden Bohrlöcher und Bohrkanäle zu Genüge beweisen, wie hier die Sprengungen vorbereitet und ausgeführt worden sind. Die geringe Tiefe der Fünfkantlöcher (ca. 120 mm) reicht zudem nicht aus, um eine Schwarzpulverladung mit der erforderlichen Lochabdichtung aufzunehmen und führt in keinem Fall zur Zerkleinerung, dem sog. "Kreuzschlag" des Granits.

In überraschender und eindrucksvoller Weise erbringen die beiden Fünfkantlöcher selber den Beweis, daß sie älter sein müssen als die an den Joh.-St. ausgeführten Rundbohrungen.Die angeblichen Sprengversuche um 1900 sind damit als nicht sehr ergiebige Versuche einzustufen (Neumann, Lippek, a.a.O., S. 46). Die mir mitgeteilten Sprengversuche ehemaliger Studenten der Lagenser lngenieurschule dürften unter dem Eindruck der Ausführungen Clostermeiers als Studentenulk aufzufassen sein. Wegen der Gleichwertigkeit der an den Löchern festgestellten Maße und Merkmale, sollen hier allein die Ergebnisse des Fünfkantloches Nr. 2 näher erläutert werden. Dieses Fünfkantloch hat eine Tiefe von 120 mm und ist in seiner ganzen Länge lotrecht angelegt. Die fünf Seitenflächen haben kein einheitliches Breitenmaß, sie schwanken zwischen 21 - 25 mm. An der Loch-Oberkante (Nordseite) befinden sich deutliche Schleifstellen, die sich nach unten langsam verlieren (s. Abb. 2).

An die ehemalige Bodenfläche des Fünfkantloches schließt sich jetzt ein leicht versetztes, nach Süden weisendes, rundes Bohrloch mit einem Durchmesser von 27 mm an. Die Gesamtlänge der eingebrachten Rund­bohrung, von der Oberkante des Fünfkantloches gemessen, liegt bei 37 - 38 cm. Die Schleifdellen im oberen Bereich (s. Abb. 2) sowie der Bohrlochansatz am Boden des Fünfkantloches führen zu dem Schluß, daß das Fünfkantloch vor der späteren Bohrtätigkeit bestanden haben muß.

Da die anderen Bohrlöcher und Bohrkanäle an den Joh.-St. den gleichen Durchmesser und die gleiche Tiefe haben wie die in die beiden Fünfkantlöcher eingebrachten Rundbohrungen, ist davon auszugehen, daß sie im Zuge der Sprengversuche entstanden sind. Die vorhandenen Fünfkantlöcher dürften als willkommene Ansatzpunkte für den Steinbohrer benutzt worden sein.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Fünfkantlöcher auf Stein 1 sind weder im Mittelalter noch zu irgendeiner anderen Zeit als Sprenglöcher geschaffen worden. Auf Grund ihrer besonderen Lage können sie bisher nur im Zusammenhang mit einer steinernen Kalenderanlage erklärt werden.

Fortsetzung folgt